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Im Winter 1993 wurde das südliche Ufer des Flusses Kupa durch die serbischen Truppen überfallen. Die kroatischen Einwohner dieses Gebietes mußten auf die andere Seite des Flusses nach Zazina flüchten. Zazina liegt ca. 40 km südlich von Zagreb. Viele konnten gerade noch eine Plastiktüte voll von ihrem Hab und Gut retten.

Die 1.600 Flüchtlinge, die in Zazina Zuflucht gefunden haben, wurden in der Folge hauptpsächlich durch die Hilfe der Caritas versorgt. Trotz der großen Belastung für die 2.000 Einwohner der Gemeinde waren viele Familien bereit, die Vertriebenen in ihren eigenen Häusern aufzunehmen. Für einen Großteil der Zivilbevölkerung waren Lebensmittel in Geschäften unerschwinglich, zumal diese wegen der Instabilität der kroatischen Währung in DM angeboten wurden.

Aufgrund dieser akuten Notlage der Bevölkerung v. a. im Grenzgebiet entschloß sich der Verein, Zazina mit humanitärer Hilfe in Form von Nahrungsmitteln und Medikamenten zu unterstützen. Nachdem über die Pfarreien Seehausen und Zazina erste Kontakte geknüpft worden waren, konnte zunächst im März 1993 die erste Hilfslieferung mit dem Namen "Jugoslawienhilfe" stattfinden. Die Gelder dafür, es kamen 16.270 DM (und Sachspenden) zusammen, waren allein durch die große Spendenbereitschaft der Bevölkerung zustande gekommen.

Für den zweiten Transport, der im Dezember des gleichen Jahres unter dem Motto "Konvoi der Hoffnung" erfolgte, wurde als Aufhänger ein Benefizkonzert im Kurgästehaus organisiert. Dies war das erstemal, daß der Verein durch eine eigene Veranstaltung Mittel für eine Hilfsaktion sammelte. Die Werbung, mit der die Presse diese für uns richtungsweisende Veranstaltung begleitete, erbrachte zusätzliche Spendengelder.

Hauptakteure waren die Bläserformation "Brass Joker" und die "Stadtmiller Sisters". Dieser zweite Transport nach Zazina beinhaltete Lebensmittel und Medikamente im Wert von 25.900 DM. Für beide Fahrten wurden uns von verschiedenen Firmen und Privatleuten Transportmittel zur Verfügung gestellt.

Während der erste Transport gänzlich ohne Komplikationen verlief, wurden wir beim zweiten allein an der österreichischen Grenze acht Stunden aufgehalten. Als wir Zazina und das benachbarte Sisak passierten, konnten wir uns von den erheblichen Zerstörungen, die der Krieg angerichtet hatte, überzeugen. Die meisten Häuser wiesen Einschußlöcher und Granateneinschläge auf oder waren ausgebrannt. Zum Schutz vor Heckenschützen waren die Fenster mit Sandsäcken verbarrikadiert. Bei beiden Fahrten wurden wir begeistert von der Bevölkerung Zazinas aufgenommen.

Alle Menschen, mit denen wir zusammentrafen, hatten mindestens ein Familienmitglied verloren, viele waren die einzigen Überlebenden ihrer Familien. Obwohl die Menschen sehr freundlich waren, merkte man ihnen die tiefe Verzweiflung über die momentane Situation deutlich an.