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Murnauer Tagblatt, 8.1.2005

Die Existenzgrundlage der Menschen zerstört

Hilfsorganisationen initiieren Spendenaktion für indische Flutopfer

Murnau - Den Distrikt Nagapattinam an der Küste im Südosten Indiens hat es bei dem Seebeben am Zweiten Weihnachtsfeiertag besonders hart erwischt. Die Tsunami-Flut hinterließ ein Gebiet der Verwüstung. Bislang sind 6000 Tote zu beklagen. 200 000 Menschen wurden obdachlos, 90 000 sind momentan in Flüchtlingslagern notdürftig untergebracht. Viele der Häuser wurden von den Wassermassen mitgerissen, die meisten Fischerboote und Netze sind zerstört. Ebenso wurde die anstehende Ernte auf den Feldern vernichtet. Die beiden Hilfsorganisationen "Menschen Helfen" und "Kinderlachen" aus dem Staffelsee-Raum haben jetzt eine Spendenaktion initiiert, um der indischen Region beim Wiederaufbau zu helfen .

In der knapp 200 Kilometer lange Küstenregion Nagapattinam leben rund 1,5 Millionen Einwohner. Neben der Hafenstadt Nagapattinam gibt es 73 Dörfer, die meisten Einwohner leben vom Fischfang. Diese wirtschaftliche Basis wurde ihnen durch die Naturkatastrophe entrissen. Die indische Regierung hat zwar Soforthilfe geleistet, die Verletzten versorgt und die Seuchengefahr gebannt. Es fehlt aber an Geld, um die Existenzgrundlage der Menschen zu sichern beziehungsweise neu aufzubauen. Unterstützung von anderen Ländern lässt die indische Regierung nicht zu, nur private Initiativen. Vor allem gehe es jetzt darum, finanzielle Mittel bereit zu stellen, um die Fischerboote zu reparieren oder neue zu kaufen, die Häuser aufzubauen und die Infrastruktur wieder herzustellen, berichtet Robert Roithmeier, Vorsitzender des Vereins "Menschen Helfen".

Einen engen Kontakt zu der indischen Küstenregion hat der Hilfsverein "Kinderlachen". Er unterstüzt dort seit Jahren das Kinderheim "Baby Sarah`s Home" in Pondicherry. Die Einrichtung sei zum Glück von der Flutwelle verschont geblieben, erklärt "Kinderlachen"-Chef Leo Frühschütz. Der Heimleiter und Psychologe Karthik habe ihn über die Notsituation informiert und liefere regelmäßig einen Lagebericht ab. Der Vertrauensmann vor Ort werde auch dafür sorgen, dass das gespendete Geld sinnvoll eingesetzt wird. Jede Ausgabe werde überprüft, betonen Frühschütz und Roithmeier.

Spätestens Ende Januar sollen die Hilfeleistungen starten, im Frühjahr soll dann ein erstes Resümee über den Wiederaufbau gezogen werden. Beide Organisationen werden sich aber weiterhin um ihre Hauptprojekte kümmern: "Menschen Helfen" um ein rumänisches Waisenhaus, "Kinderlachen" um "Baby Sarah`s Home". Eine erste Benefizveranstaltung für die Flutopfer von Nagapattinam ist bereits geplant: Der Murnauer Diskotheken-Betreiber Easy Taskin lädt am Mittwoch, 19. Januar, zu einer Konzertnacht in die "Karma Lounge" ein.A. Seiler

Wer das Hilfsprojekt Nagapattinam unterstützen will, kann unter dem Stichwort "Flut" Geld auf folgende Konten überweisen: "Menschen Helfen", Konto-Nummer 18 18 18, Sparkasse Murnau, BLZ 703 510 30. Oder: "Kinderlachen", Konto-Nummer 19 00 41, Sparkasse Murnau, BLZ 703 510 30.